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Telemarken

In den 1850er Jahren hat der norwegische Sohn des Landwirts Sondre Norheim aus Telemark einen besonderen Kurvenfahrtstil entwickelt. Nach 1888 wurde dieser Stil in Norwegen und später auch in anderen Ländern als Telemarkstil – nach der Heimatregion Norheims - benannt.

Bei Slalomski ist der ganze Fuß an den Ski fixiert. Beim Telemarkski ist die Ferse frei, wie beim Langlaufski. Die Telemarkski sehen praktisch aus wie Langlaufski, sind aber für Bergabfahrten geeignet. Ein Ski wird dabei beim Fahren ein wenig dem anderen Ski vorgeschoben und dies erlaubt dem Skifahrer bei der Bergabfahrt Kurven zu machen. In manchen Ländern wird das Telemarken auch free-heel (freie Ferse) Skilaufen genannt.

 

Foto: www.freeheelgranola.com

Foto: www.freeheelgranola.com

 

Der Telemarkstil verbreitete sich in der ganzen Welt. Zusammen mit dem Christiania-Stil (der alte Name der norwegischen Hauptstadt Oslo), d.h. Kurvenabfahrt mit paralleler Skiführung, wurde er bis zum Zweiten Weltkrieg weit verbreitet verwendet. Später ließ die Popularität des Telemarkens nach. In den 1970er Jahren aber erlebte es eine dramatische Widergeburt – zuerst in den USA, danach in den 1980er Jahren auch in Zentraleuropa, Schweden und Norwegen. 

 

Žanis Isajevs slēpojumā

Foto: Žanis Isajevs Skifahren

 

Heutzutage ist Telemarken sowohl in Europa, als auch in den USA und anderen Teilen der Welt populär. Die Möglichkeit des Telemarkens ermuntert Menschen die überfüllten, gut präparierten Skipisten zu verlassen und einfach die unberührten, mit tiefem Pulverschnee bedeckten Hänge herunterzurasen. Heute nehmen im Weltcup und bei der Weltmeisterschaft im Telemarken Mannschaften vieler Staaten teil. Das Internationale Olympische Komitee seinerseits überlegt wiederum das Telemarken im Programm der Olympischen Winterspiele aufzunehmen.

 

Telemarken in Tirza

In Lettland macht Telemarken derzeit die ersten Schritte, nachdem es für viele Jahre in absolute Vergessenheit geraten war. Die Hügel von Tirza, die das Tal des Tirza-Flusses bilden – vor allem neben den Liepas - sind besonders gut fürs “Freie Ferse”-Steigen und -Abfahren geeignet. Anfang Februar 2015 haben die Hügel von Tirza erstmals wieder die scharfen Schnitte der stählernen Kanten der Telemarkski gespürt. Schon im Rahmen der Eröffnung des Skimuseums Anfang Februar fanden vor den Augen der Zuschauer unmittelbar auf der nächstgelegenen Piste die öffentlichen Demonstrationen und Probefahrten der Freiwilligen statt.

 

 

Tirza ist nun zum Entwicklungszentrum des Telemrakens in Lettland geworden. Wenn wir nur eine stabile Schneedecke hätten, womit wir in den letzten Jahren einige Probleme hatten... Wenn die natürliche Schneedecke auf den Hügeln von Tirza verschwunden ist (z.B. Anfang Februar), sind die Mitglieder der Telemarkgesellschaft von Tirza gezwungen, im Ausland oder die Kunstschnee-Pisten anderswo in Lettland runterzufahren. Trotz des schlechten Wetters und der Schwierigkeiten in Lettland die passende Ausrüstung zu kaufen, sind die Mitglieder der Telemarkgesellschaft von Tirza (zwei Mitglieder, drei Kandidaten und ein Ehrenmitglied) nicht traurig – denn die ersten Schritte sind getan, das heißt es kommen alsbald die nächsten!

 

 

 

 

 

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